Bei neuronalen Netzen unterscheidet man typischerweise
zwischen einer Trainingsphase und einer Testphase (auch Ausbreitungsphase genannt).
Trainingsphase
Trainingsphase: In dieser Phase lernt das neuronale
Netz anhand des vorgegebenen Lernmaterials. Dementsprechend werden
in der Regel die Gewichte zwischen den einzelnen Neuronen
modifiziert. Lernregeln (siehe nächste Seiten)
geben dabei die Art und Weise an, wie das neuronale Netz diese
Veränderungen vornimmt. Viele Lernregeln lassen sich in die folgenden beiden Kategorien einordnen
(weitere Möglichkeiten wie das sog. reinforcement learning werden hier nicht behandelt):
supervised learning (überwachtes bzw. beaufsichtigtes Lernen): Der korrekte Output
wird (als "teaching vector") vorgegeben und daran werden die Gewichte optimiert.
unsupervised learning (nicht überwachtes bzw. unbeaufsichtigtes Lernen): Es wird kein Output vorgegeben. Die Gewichtsveränderungen erfolgen in
Abhängigkeit der Ähnlichkeit der Gewichte mit den Inputreizen.
Testphase
Testphase: In der Testphase werden
hingegen keine Gewichte verändert. Statt dessen wird hier
auf Grundlage der bereits modifizierten Gewichte aus der
Trainingsphase untersucht, ob das Netz etwas gelernt hat.
Dazu präsentiert man den Inputneuronen Reize und prüft,
welchen Output das neuronale Netz berechnet. Zwei verschiedene
Arten von Reizen können unterschieden werden:
Ausgangsreize: Durch erneute Präsentation der zu
lernenden Ausgangsreize wird geprüft, ob das
neuronale Netz das Trainingsmaterial erfasst hat.
Neue Reize: Durch Präsentation neuer Reize
kann man feststellen, ob das Netz über die zu
lernenden Reize hinaus in der Lage ist, Aufgaben
zu lösen. Anders formuliert: Findet eine Generalisierung
auf neue Reize statt?